Ende der dreissiger, Anfangs der vierziger Jahre des letzten Jahrhunderts hat sich der Chemiker und Bodenmikrobiologe Dr. Ehrenfried Pfeiffer mit chromatographischen Trennverfahren beschäftigt, um so Böden auf neue Art und Weise analysieren zu können.
Neben der Entwicklung der Bodenchromatographie stellte er fest, dass auch Lebensmittel auf die selbe Art untersucht werden können. Leider konnte er seine Arbeit nicht vollenden.
Die österreichische Landwirtfamilie Lübke lernte bald darauf im Pfeifferschen Institut in den USA diese Methode kennen und brachte sie nach Österreich. Im Jahre 1986 schrieben die zwei ORF-Fernsehredakteure Helmut Voitl und Elisabeth Guggenberger, die sich seit vielen Jahren in den Bereichen Landwirtschaft und Umweltschutz engagieren, das Buch «Der Chroma-Boden-Test». Durch dieses Buch wurde die Methode in Europa und in der restlichen Welt mehr verbreitet und an einigen Hochschulen sogar gelehrt. In grösseren Mass angewendet wurde diese Untersuchungsmethode in Europa aber nicht. Es entstanden einige Dissertationen, die auch die Wissenschaftlichkeit und Reproduzierbarkeit dieser Methode belegen.
An weiteren Orten wird diese Methode zur Kompostqualitätsanalyse verwendet. Doch wirklich durchgesetzt hat sie sich nicht. Anders zum Beispiel in Indien oder Südamerika. Da wird diese Methode, da sie sehr aufschlussreich und vom Materialaufwand eher kostengünstig, nur zeitintensiv ist, oft verwendet. In Indien wird das Bodenchroma zum Teil sogar mit Computerhilfe ausgewertet, um noch mehr Nuancen lesen zu können.
Reto Pola durfte diese einzigartige Methode 1991/1992 während seines Studiums an der Hochschule in Wädenswil in seinem Bodenkundepraktikum bei Dr. Hans Spichiger kennenlernen. Seither konnte er unzählige Bodenchromas erstellen und interpretieren. Das Schwierige ist und bleibt dabei die Interpretation, die viel Erfahrung und viel Gespür verlangt.